21.05.2024
Verständliche Roboter-Kommunikation mithilfe von Pattern – Einblick in die Ergebnisse
Im letzten Beitrag “Verständliche Roboter-Kommunikation mithilfe von Pattern” wurde der Designprozess des Fraunhofer IAO, zur Entwicklung von Roboter-Interaktionsstrategien (sogenannter „Patterns“) bereits kurz beschrieben. Im Folgenden sollen die Ausgestaltung und erste Ergebnisse genauer in den Blick genommen werden.
Nach der Festlegung notwendiger Kommunikationsinhalte von Robotern im öffentlichen Raum, ausgehend von bisherigen Forschungsergebnissen aus dem ZEN-MRI-Konsortium, legte das Team des Fraunhofer IAO fest, über welche Kommunikationskanäle die Roboterkommunikation erfolgen sollte. Mögliche Kommunikationskanäle waren beispielsweise Sprache, Töne, Licht, ein Display oder gezielte Bewegungen des Roboters.
Für die genaue Ausarbeitung der Kommunikationsmodalitäten nutzte das Team des Fraunhofer IAO ein von @Kathrin Pollmann entwickeltes Kartenset, das „Modality Card Deck“. Dieses gibt Anregungen, welche Faktoren bei der konkreten Ausgestaltung eines Kommunikationskanals eine wichtige Rolle spielen. Am Beispiel des Kanals Licht können dies beispielsweise folgende Fragen sein: “Welche Lichtquellen des Roboters kommen zum Einsatz? Leuchtet das Lichtsignal dauerhaft oder dynamisch?”
Ein kurzer Einblick in erste Gestaltungsempfehlungen:
Sowohl im Rahmen des Pattern-Prozesses als auch in den Feld-Beobachtungen der Universität Ulm wurde deutlich, dass Roboter aus Sicht von Passant:innen ihre geplante Fahrtrichtung kommunizieren sollten. Ausgehend von vorherigen Studien zu Mensch-Technik-Interaktion und Angaben von Ulmer Bürger:innen eignen sich hierfür vor allem die Kanäle Licht und Ton. Das Team des Fraunhofer IAO erarbeite ein Konzept, bei dem ein LED-Band um den gesamten Roboter angebracht wird, welches an den Ecken wie ein klassischer “Blinker” aufleuchtet, je nachdem in welche Richtung sich der Roboter bewegt. Außerdem soll Leuchten auf der Rückseite des Roboters das Rückwärtsfahren signalisieren. Zudem würde dies durch einen Piepton, ähnlich wie man ihn von LKWs kennt, ergänzt.
Des Weiteren ist es wichtig zu kommunizieren, wie nah die Menschen an den Roboter herantreten dürfen, um potenzielle Konflikte zu vermeiden. Für diesen Zweck soll eine Bodenprojektion um den Roboter designt werden, die einen Sicherheitsbereich anzeigt, der nicht betreten werden sollte.
Sollte eine Person dem Roboter dennoch zu nahekommen, kommuniziert dieser, dass die Person ausweichen oder sich vom Roboter entfernen soll. Aus Sicherheitsgründen würde der Roboter in diesem Fall erst einmal stehen bleiben und warten, um Kollisionen zu vermeiden. Zusätzlich wird dadurch dem Menschen die Möglichkeit gegeben, alternative Wege einzuschlagen. Unterstützend soll der Sicherheitsbereich des Roboters, aus dem sich die Person wieder entfernen sollte durch eine entsprechende Symbolik in der Projektion verdeutlicht werden.
Dies sind beispielhafte Lösungsstrategien dafür, wie einige der Kommunikationsziele des Roboters umgesetzt werden können. Im weiteren Projektverlauf werden diese nun weiter getestet und weiter verfeinert.
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