PROJEKT

Die Vision eines harmonischen Miteinanders

Welche Idee steckt hinter ZEN-MRI?

Roboter könnten im Stadtbild bald keine Selten­heit mehr sein. Die Begegnung mit unbeteiligten Passant:innen wird dabei zum Alltag gehören. Ohne dass sie an der eigent­lichen Aufgabe der Roboter beteiligt sind, ist es entscheidend, dass das Mit­einander har­monisch abläuft. Ein Ziel ist es, das Verhalten und Aussehen der Roboter so zu gestalten und zu optimieren, dass ein angemessenes Maß an Vertrauen und Akzeptanz geschaffen wird und die Chance steigt, dass sie positiv in den öffent­lichen Raum eingebunden werden.

Die Vision von ZEN-MRI ist es, dass sich inter­aktions­fähige Roboter als rück­sichts­volle Agenten ins soziale Mit­einander ein­fügen und ihr Verhalten anpassen. Daran arbeiten im Projekt mit der Universität Ulm, der Firma Adlatus Robotics, der Hochschule der Medien, dem Fraunhofer-Institut und der Stadt Ulm fünf Partner zusammen. Gefördert wird es vom Bundes­minist­erium für Bildung und Forschung bis August 2025 mit 3,6 Millionen Euro.

Um dieser Vision näher­zukommen, werden mit Proband:innen Studien in der Ulmer Innenstadt durch­geführt. Im Blick­punkt des Projekts stehen auch Lösungen für kritische Situationen und moralische Heraus­forderungen, die der Roboter­einsatz im öffentlichen Leben mit sich bringt. Dabei werden insbesondere auch die Interessen von Personen mit Ein­schränk­ungen oder bestimmten Bedürfnissen, wie beispiels­weise seh­ein­geschränkte oder ältere Menschen, aber auch Kinder berück­sichtigt.

Wissen­schaftlicher Ansatz

Menschzentrierte Entwicklung der Roboter und interdisziplinäre Perspektive

ZEN-MRI ist die Abkürzung für den vollen Projektnamen: „Ulmer Zentrum zur Erforschung und Evaluation der Mensch-Roboter-Interaktion im öffentlichen Raum“. Dabei steht das MRI im Namen für „Mensch-Roboter-Interaktion. Das Projekt wird von der Abteilung Human Factors der Universität Ulm koordiniert. Im Projekt wird ein mensch­zentrierter Ansatz verfolgt, um Aussehen, Verhalten und Inter­aktion mit Robotern auf eine Weise zu gestalten, die den Bedürf­nissen der Menschen um sie herum entsprechen. Dafür untersuchen die Forschenden die Mensch-Roboter-Interaktion (MRI) anhand einer Vielzahl von Methoden aus einer inter­diszipli­nären Perspektive. Zu den Studien­methoden, die weitest­gehend im Feld in der Ulmer Innen­stadt angewendet werden, gehören unter anderem Beobachtung, Befragungen, Fokusgruppen, Work­shops und die Messung von Blick­verhalten.

Einen detaillierteren Einblick und mehr Informationen zur Forschung finden Sie hier:

Bei den Proband:innen sollen Erwartungen, Ängste und psychologisches Wohlbefinden im Kontakt mit den Robotern erfasst werden. Ebenso werden Sicherheit, Ethik und Rechtskonformität bewertet und entsprechende Maßnahmen abgeleitet.

Bewertung an realem Einsatzort

Fußgängerzone, Parkhaus und Co. werden zur Roboter-Testfläche

Zu mehreren Zeitpunkten während des dreijährigen Projekts werden verschiedene Serviceroboter im Kompetenzzentrum zu einsatz­nahen Bedingungen untersucht. Dazu gehört auch eine realistische Umgebung: Teile der Ulmer Innen­stadt verwandeln sich deshalb mehrmals in eine Art Reallabor, in welchem Erkenntnisse gewonnen werden. Dazu werden Test­flächen geschaffen, die unter­schiedliche Anforderungen im öffentlichen Raum mit sich bringen.
Die Studien finden auf mehreren Flächen der Stadt Ulm statt. Das Testfeld erstreckt sich vom Parkhaus am Bahnhof bis zum Münsterplatz und bietet einen „natürlichen“ Einsatzort für die Roboter.
Drei Roboter der Firma Adlatus stehen im Mittel­punkt der Unter­suchungen des Kompetenz­zentrums: Ein voll­auto­matisierter Reinigungs­roboter und ein Kehr­roboter mit voll­autonomer Kehr­saugm­aschine sind in der Lage, Böden effizient sauber zu halten.
Auch auf den Prototyp eines Liefer­roboters, der Aufgaben im Bereich der Logistik übernehmen kann, wird zurückgegriffen. Zudem stehen weitere Roboter zur Verfügung, etwa der humanoide Roboter „Pepper“, der in der Ulmer Stadt­bibliothek eingesetzt wird.

Hier können Sie uns bei der Forschung unterstützen und sich als mögliche Versuchsteilnehmer:in registrieren.