15.02.2024
Harmonisches Miteinander im Arbeitsalltag
In der Mensch-Roboter-Interaktion kommt es auch auf das Zusammenspiel mit den menschlichen Teampartner:innen an. Wie das im Arbeitsalltag funktioniert, ist bei der Ulmer Parkbetriebsgesellschaft zu beobachten.
Wenn Roboter zukünftig Teil unseres Stadtbildes sind, ist eine Frage entscheidend: Wie gelingt ein harmonisches Miteinander zwischen Mensch und Roboter? Das erforscht ZEN-MRI. Dazu nutzen die Konsortialpartner:innen unterschiedlichste Methoden, die Universität Ulm beispielsweise Feld-Beobachtungsstudien, das Fraunhofer IAO Co-Creation-Workshops. Doch auch schon unabhängig von der eigentlichen Forschung bietet sich für das Projekt die Möglichkeit, die Roboter im Alltag näher zu betrachten: Die Ulmer Parkbetriebsgesellschaft, die als Tochter unserer Projektpartnerin, der Stadt Ulm, ebenfalls am Projekt mitwirkt, nutzt die Reinigungs- und Kehrroboter der ADLATUS Robotics GmbH schon seit 2017 in der Praxis.
Roboter und ihre menschlichen Teampartner:innen
Im Parkhaus am Bahnhof und im Parkhaus am Rathaus sind die Roboter im Einsatz. „Auf diese Weise können auch Verhaltensweisen der Kunden vor Ort abgeleitet werden“, sagt Klaus Linder, Betriebsleiter der PBG. „Das gibt zum Beispiel Aufschluss über die Akzeptanz.“ Außerdem lasse sich viel über die Erwartungen und Befürchtungen der menschlichen Teampartner:innen sagen. Denn eine Idee, die hinter ZEN-MRI steckt, ist es, Aussehen und Verhalten der Roboter so zu gestalten, dass ein angemessenes Maß an Vertrauen geschaffen wird. Dadurch soll die Chance steigen, die Roboter positiv in den öffentlichen Raum einzubinden. Schließlich wird auch das Zusammenspiel zwischen Roboter und Menschen, die mit ihnen arbeiten, viele Fragen aufwerfen, die es zu beantworten gilt.
Durch den Robotereinsatz neue Erkenntnisse gewinnen
Damit diese Interaktion mit den Nutzer:innen bestmöglich und rücksichtsvoll gelingt, erhalten die Garagenwarte der PBG, die auch als Ansprechpersonen für die Betreuung der Roboter vor Ort dienen, regelmäßig Schulungen. „Wir legen auch großen Wert darauf, uns mit dem Roboterhersteller ADLATUS eng auszutauschen auf dem weiten Feld des Innovationsmanagements“, sagt Klaus Linder. „Denn wir wissen auch, dass sich Arbeitsabläufe ändern werden, wenn Roboter Teil unseres Stadtbilds werden.“ ZEN-MRI nimmt dabei verschiedene Perspektiven ein – genau wie einen ganzheitlichen Forschungsansatz. Neben den ethischen, rechtlichen und sozialen Herausforderungen sollen auch Erkenntnisse im Bereich der Entwicklung und Gestaltung der Roboter gewonnen werden. Für die Mitarbeitenden der PBG, deren Einsatzgebiet sich wandelt, ergeben sich mit dem Robotereinsatz mehr Vorteile. Sie haben die Chance, sich alternativen Aufgaben zu widmen und etwa für die Kunden vor Ort mehr Zeit zu haben.